Unsere Flüge Richtung Südamerika haben wir so gebucht, dass wir kurz vor der planmäßigen Ankunft des Schiffes mit unserem Camper in Montevideo ankommen. Das war vor etwa 3 Monaten. Seitdem hat sich allerdings der Fahrplan etwa jede Woche um einen Tag verschoben, so dass unser Camper nun circa 10 Tage später ankommt.
Da wir nicht die ganze Zeit in Montevideo bleiben wollten, haben wir beschlossen, etwas herumzureisen. Was gibt es also in Uruguay zu sehen? Nach mühsamer Recherche im Internet (man findet kaum etwas) haben wir herausgefunden, dass die Strände östlich von Montevideo wohl sehr schön sein sollen. Wir mieteten uns ein kleines Auto, suchten uns eine Handvoll Unterkünfte auf dem Weg und los ging’s.
Wir besuchten mehrere Küstenorte, vom klassischen Badeort mit großen Hotels über kleine hippe Surfer-Städtchen bis hin zu einem abgelegenen Dorf, das nur per Allradbus erreichbar ist.












Die langen, wilden Naturstrände waren tatsächlich spektakulär und haben uns an Portugals Westküste erinnert.












Landeinwärts gab es riesige sattgrüne Weideflächen mit vereinzelten Bäumen oder manchmal auch Palmen für glückliche Kühe. In der meist ebenen Landschaft gab es nur ein paar Hügel und auf den mit 389 Metern vierthöchsten sind wir sogar hinauf gewandert – an einem Sonntag zusammen mit gefühlt halb Uruguay (nicht auf den Fotos).





In National- und Naturparks konnten wir außerdem Abstecher zu großen Lagunen und in den heimischen Wald machen.













Unsere Unterkünfte – ob schickes Boutique-Hotel, kleine Posada oder rustikale Cabaña – alle waren sehr liebevoll und gemütlich eingerichtet. Da gerade Vorsaison ist, waren sie noch dazu relativ günstig. Vorsaison heißt leider aber auch, dass trotz strahlendem Sonnenschein ein eiskalter Südwind wehen kann und wir kamen uns oft vor wie in Island 🥶




Die Leute waren sehr nett und hilfsbereit; am Supermarkt steht sogar jemand, der aufmerksam beobachtet, ob du Hilfe brauchst, sei es beim Tragen der Einkäufe oder beim Ausparken. Selten sieht man sie ohne Mate-Tee herumspazieren (wir müssen uns unbedingt auch noch so ein „Tragerl“ zulegen!) und die liebste Freizeitbeschäftigung scheint das Asado zu sein, also das Grillen einer stattlichen Menge an (tatsächlich köstlichem) Fleisch in großer Runde.
Schlussendlich war es also gar nicht so schlimm, dass unser Camper verspätet ankommt; da hätten wir doch glatt etwas verpasst!