Die weitere Fahrt führte uns zuerst durch eine Landschaft, die auch bei uns in den Alpen gewesen sein könnte, jedoch hier wesentlich weniger besiedelt. Danach ging es lange Zeit durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete, die eher langweilig waren. Später wurden die Berge dann wieder markanter und die Landschaft interessanter. Hier waren mittlerweile doch sehr viele Leute unterwegs und die geteerte Straße wurde durch eine Schotterpiste abgelöst.
Trotzdem haben wir uns die spektakuläre Carretera Austral irgendwie etwas anders vorgestellt – ohne dass wir genau sagen können, wie überhaupt. Jedenfalls weder eine Teerstraße durch teilweise langweilige Landschaft, noch eine furchtbar staubige Piste mit viel einheimischem Verkehr. Die vielen Radfahrer taten uns jedenfalls wirklich leid, weil sie wegen der vorbeifahrenden Autos ständig in eine dicke Staubwolke gehüllt und deshalb sogar teilweise mit Mundschutz unterwegs waren.
Nichtsdestotrotz sind wir bei unserem nächsten Wanderziel angekommen: Ein türkisblauer Gletschersee vor einer imposanten Bergkulisse. Jeder, der wanderfreudig ist und gute 1100 Höhenmeter bezwingen kann, muss dort hin. Zu Recht, fanden wir.







Danach ging es weiter zu Chiles größtem See, wo wir uns etwas Erholung in einem schönen Zimmer mit direktem Seeblick vom Bett aus gönnten. Auch dieser See hatte eine intensive türkisblaue Farbe und so waren wir wieder versöhnt mit der Carretera Austral und konnten auf dem weiteren Weg wieder viele Fotostopps einlegen.



Beim nächsten Stopp waren wir neugierig, wie viel denn los sein wird. Angeblich sollen hier zur Hauptsaison, also jetzt, etwa 1500 Touristen täglich in kleinen Booten zu Marmorgrotten geschippert werden. Wir befürchteten schon, die Grotten vor lauter Touris nicht zu sehen… Glücklicherweise bestätigte sich aber unsere bisherige Beobachtung und es war maximal ein Drittel davon unterwegs. Die Tour zu den Grotten war übrigens wirklich absolut sehenswert.







Daraufhin haben wir einen Abstecher in ein Seitental gemacht, wo es eine kleine Wanderung zu einem Gletscher geben sollte. Während wir die Strasse entlang fuhren, dachten wir plötzlich, dass wir uns genau so die Carretera Austral vorgestellt hätten: Eine schmale, mäßig befahrene Kiesstraße, die sich ein Tal entlang schlängelt – mit imposanten Ausblicken hinter jeder Kurve. Aber es ist natürlich naiv zu denken, dass eine 1300 km lange Straße ein Highlight nach dem anderen bieten kann…







