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Unser Schneckenhaus

Bevor unsere Reise beginnen konnte, waren wir auf der Suche nach einem passenden Gefährt. Es sollte geländegängig, außen klein und innen groß, nicht allzu teuer sein und last but not least auch noch toll aussehen.

Unser erster Gedanke war ein Geländewagen mit Dachzelt und/oder Innenausbau. Toyota Landcruiser und Co. waren uns zu teuer, aber selbst bei einem günstigeren Modell haben wir leider keine Möglichkeit gefunden, dass wir regen- und windgeschützt kochen können. Da Werner gegen ein zusätzliches Küchentipi mit Zeltofen war, musste eine andere Lösung her. Ein geländegängiger Van war uns aber ebenfalls zu teuer und wir hatten außerdem das Gefühl, dass es nicht das richtige für uns und unsere Reise ist.

Da ist uns eingefallen, dass wir in USA mit einem gemieteten Pickup schon mal sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Er fährt sich sowohl auf der Straße als auch im Gelände sehr gut und wir hatten Spaß damit unterwegs zu sein. Wir dachten, wenn wir da noch eine kleine Wohnkabine drauf hätten, wäre es perfekt.

Tja, das „klein“ und wieder mal der Preis waren das Problem. Um uns zu inspirieren, sind wir auf die Campingmesse in Stuttgart gefahren. Dort waren aber hauptsächlich fahrende Luxusappartements zu finden. Zwischen den Dachzelten war dann aber doch eine Kabine, die wir uns erst etwas skeptisch, aber dann begeistert näher angeschaut haben. Sie war klein und leicht, aber aufgeklappt mit der Möglichkeit zum Sitzen, Kochen und Schlafen. Obendrein auch noch innerhalb unseres Budgets und kurzfristig lieferbar!

Nach ein paar Nächten darüber schlafen haben wir uns für diese Lösung entschieden. Der passende Pickup war relativ schnell gefunden: Ein Ford Ranger Wildtrack. Dieser hat Allrad mit zuschaltbarem Untersetzungsgetriebe und Differenzialsperre. Ausserdem eine gute Bodenfreiheit und Wattiefe sowie Unterbodenschutz für Ölwanne und Tank.

Nach ein paar Wochen hat uns der freundliche Händler (der übrigens fast bei uns ums Eck seinen Laden hat) die Kabine aufgesetzt und wir konnten testcampen. Der Test wurde bestanden, aber für eine längere Reise mussten wir doch noch ein paar Modifikationen vornehmen. Vor allem brauchten wir mehr Stauraum für die Kochutensilien und eine bequemere Möglichkeit zum Kochen. Aus diesem Grund haben wir zwei Schubladenschränke und einen Induktionskocher eingebaut. Weil das ganze autark über die Solaranlage funktionieren sollte, musste auch die Elektrik überarbeitet werden. Weiterhin haben wir in der Fahrgastzelle die Rückbank ausgebaut und durch Stoffschränke ersetzt.

Diese Umbauten haben sich in Island bewährt und mittlerweile nennen wir unseren Camper liebevoll „unser Schneckenhaus“. Wir freuen uns auf den weiteren Teil unserer Reise, der auf der anderen Seite des großen Teichs weitergehen wird.

Für die technisch Interessierten unter euch: Wir waren neugierig, ob die Solaranlage ausreichend dimensioniert ist, um immer genügend Strom fürs Kochen zu liefern. Tatsächlich mussten wir nur zwei, drei Mal unseren Gaskocher zur Unterstützung rauskramen. Wir hatten einen durchschnittlichen täglichen Verbrauch von 0,6 kWh, der zu 100% aus Solarenergie erzeugt wurde.

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