Die Summe der Nachfragen an verschiedenen Stellen hat ergeben, dass es nur einen Weg gibt, kurzfristig an Tickets zu kommen: Man muss einen Tag vorher nach Machu Picchu (Dorf) fahren, dort tagsüber möglichst früh bei der Verkaufsstelle im Kultur-Ministerium eine Nummer ziehen und dann abends zur angegebenen Uhrzeit vor dem Ministerium warten, bis diese Nummer aufgerufen wird. Wenn also beim Nummernziehen noch eines der auf täglich 1000 begrenzten Last-Minute-Tickets verfügbar ist, kommt man am nächsten Tag rein.
1000 Stück hört sich erst einmal gut an; es kommt aber erschwerend hinzu, dass es mehrere Ticket-Kategorien zu verschiedenen Eintrittszeiten gibt, und nur ca. die Hälfte davon erlaubt Zutritt zu DEM bekannten Aussichtspunkt. Das bedeutet also einen Zweitagesausflug mit unbekanntem Ausgang… aber wir wollten es probieren!
Die Reise begann mit einer etwa zweistündigen Busfahrt zum Inca Rail Bahnhof des Machu Picchu Train, da das Dorf nur per Zug erreichbar ist. Am Bahnhof warteten wir daraufhin ein paar Minuten, bis wir in den Zug einsteigen durften. Als es soweit war, brachten uns ein paar Mädels in Inka-Verkleidung mit fröhlicher Musikbegleitung zum Bahnsteig. Dies war zwar nett gemacht, aber etwas chaotisch, da jedes Mädel wohl die Passagiere für einen Wagen zusammen sammeln sollte. Unsere Wagennummer war jedenfalls nicht dabei…
Wir schafften es trotzdem, unsere Plätze zu finden und kurz darauf ging es auch schon pünktlich los. Der Zug rumpelte 1,5 Stunden eine Schlucht entlang Richtung Regenwald; am Ziel waren wir nämlich um einiges niedriger auf ca. 2200 Meter Höhe. Nach der Ankunft gingen wir schnurstracks zum Ministerium, um eine Nummer zu ziehen: wir bekamen die Nummern 707 und 708…. Damit konnten wir zumindest schon mal sicher sein, dass wir grundsätzlich Tickets bekommen sollten.
Wir checkten in unserer Unterkunft ein und machten anschließend einen kleinen Spaziergang durch die engen Gassen, wo wir sogar ein paar Steinskulpturen entdeckten. Wir waren positiv überrascht, dass es trotz der vielen Touristen ein sehr nettes Städtchen ist. Es gibt einige wirklich schön gemachte Kneipen, Cafés und Restaurants. Wir haben früh zu Abend gegessen, und ab 19 Uhr wurde es spannend…
Als unsere Nummern aufgerufen wurden, durften wir uns in die Verkauf-Schlange einreihen, die durch das ganze Gebäude über den ersten Stock wieder ins Erdgeschoss ging. Am Schalter angekommen sagten wir, dass wir bitte zwei Tickets der begehrten Kategorie haben möchten und tatsächlich haben wir diese auch bekommen 🙂🙃🙂
Der Monitor am Schalter der Ticketverkäuferin stand leicht schräg, so dass man drauf schauen konnte. Werner konnte dort die Restzahl der verschiedenen Kategorien lesen – bei unserer Kategorie sprang die Restzahl nun auf 0. Was für ein Dusel, wir bekamen wohl die letzten zwei Tickets zu einer vernünftigen Uhrzeit! Das musste anschließend unbedingt mit einem frisch gepressten Papaya-Saft in einer Bar mit Blick über den Stadtplatz gefeiert werden 🥳






Am nächsten Tag konnten wir sogar noch im Dorf zu Mittag essen, denn wir hatten Tickets für 14:00 Uhr. Wir nahmen zeitig ein Bus-Shuttle zu den Ruinen, was einer Höllenfahrt glich: der Busfahrer raste mehrere Serpentinen den Berg hinauf und musste wegen Gegenverkehr mehrmals eine Vollbremsung einlegen. Oben angekommen war uns speiübel, aber Gottseidank hatten wir noch Zeit, uns an einem schattigen Plätzchen etwas zu erholen, bevor wir hinein gehen durften.
Als es soweit war, ging der Weg gleich zu den oberen Terrassen, wo uns die bekannt spektakuläre Aussicht erwartete. Hier hatte man einen schönen Überblick über die Anlage und es wäre ein Jammer gewesen, wenn wir das verpasst hätten!






Unser Ticket erlaubte uns zusätzlich, einen kurzen Weg zu einer Inka-Brücke zu wandern. Die Brücke mag vielleicht nicht so spektakulär sein, der Weg dorthin war aber sehr schön.





Nun ging es zum unteren Bereich, wo man die Ruinen etwas näher anschauen konnte. Nicht jeder Teil war für unsere Ticketkategorie bzw. -uhrzeit zugänglich, aber wir waren trotzdem beeindruckt.






Zurück zum Dorf nahmen wir nicht mehr den Bus, sondern lieber den Fußweg, auch wenn dies mehr Zeitaufwand und viele Treppenstufen bedeutete. Wir kamen aber rechtzeitig am Bahnhof an, wo wir glücklich und zufrieden die Rückreise nach Cusco antraten.
Traumhaft 🙂 Da haben wir uns um ein paar Tage verpasst 😉
Hallo Carina,
freue mich riesig von Dir zu hören. Das wäre ja wirklich total lustig gewesen wenn wir uns dort getroffen hätten. Wahrscheinlich warst Du schlauer und hast die Karten schon lange vorher gekauft?
Viele Grüße
Werner