Das Nordkap war nie das Ziel unserer Norwegen-Reise, aber bis zu den Lofoten wollten wir schon. Um die Fahrt etwas abzukürzen, nahmen wir die Fähre von Bodø nach Moskenes. Diese hatten wir ein paar Tage vorher reserviert, da wir von vielen Leuten gehört haben, dass es auf den Lofoten zugeht wie Hölle. Wir staunten dann aber nicht schlecht, als die Fähre nur etwa ein Drittel voll war, dabei waren sogar noch einige Fahrzeuge von der nördlichsten Rallye des Erdballs, dem Baltic Sea Circle (7000km in 16 Tagen), mit dabei.
Gleich nach der Ankunft sicherten wir uns einen Platz auf dem Campingplatz; dieser liegt praktischerweise direkt neben dem Fähranleger. Da das Wetter einigermaßen gut war, wollten wir spontan gleich noch zu DEM Postkartenmotiv der Lofoten, dem Ausblick vom Reinebringen. Wir bekamen dort gerade noch so einen (sehr teuren) Parkplatz – hier waren sie also alle! Zum Aussichtspunkt steigt man dann auf etwa 2000 Stufen von Meereshöhe auf 450 Meter, was einige Mit-Touristen an ihre Grenzen brachte. Da wir wegen der Fähre sehr früh aufstehen mussten und noch nicht viel gefrühstückt hatten, waren wir auch froh, als wir oben waren.
Wir trafen auf dem Weg eine Art Ranger, der uns erzählte, dass im Moment nur knapp 1000 Leute täglich hoch gehen; im Juli und August können es schon mal 7000 pro Tag sein. Wir wollten uns nicht vorstellen, welches Chaos zu dieser Zeit wohl herrscht, wenn jetzt schon die Parkplätze voll sind…
Wir haben die wirklich spektakuläre Aussicht genossen, machten uns aber bald wieder auf den Rückweg, um endlich etwas zu essen. Die spontane Aktion hat sich allerdings gelohnt, denn als ob wir es geahnt hätten, hat es die nächsten zwei Tage fast durchgehend geregnet. Eine Weile stürmte es sogar so stark, dass der Camper ganz schön ins Wackeln kam 😬




Als doch einmal eine kurze Regenpause in Sicht war, schauten wir uns die Gegend bei Reine an. Eine Spezialität der Lofoten ist Stockfisch, also gibt es viele fotogene Stockfisch-Trockengestelle, auch wenn die getrockneten Fischköpfe etwas makaber anmuten.







Nachdem das Wetter wieder einigermaßen okay schien (der Wetterbericht änderte stündlich seine Prognose), machten wir eine Wanderung zu mehreren Bergseen. Der Weg war typisch norwegisch, also steil-matschig-steinig, aber die Aussicht war toll.







Kaum zu glauben, aber auf den Lofoten gibt es auch fast weisse Sandstrände. Bei 10 Grad Außentemperatur laden sie (uns) leider nicht zum Baden ein.



Da wir mittlerweile von dem nasskalten Wetter genug haben und die Wetterprognose nicht sonderlich vielversprechend aussieht, werden wir nun wieder Richtung Süden fahren.