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Im Souk

Wir nahmen uns einen weiteren Tag Zeit, um durch die Souks der Altstadt zu bummeln.

Wir gingen erst einmal zum Djemaa El Fna, dem Platz der Gaukler. Tagsüber war allerdings noch nicht viel los, nur ein paar Saftbuden waren schon offen. Ansonsten fuhren Autos, Mopeds mit und ohne Ladung und Fahrräder kreuz und quer herum. Auch riesige Transport-Karren wurden umher geschoben, um wieder Waren aufzufüllen. Als Guide wollte sich keiner aufdrängen, wie z.B. vom Reiseführer beschrieben.

Wir gingen die nächstbeste Souk-Gasse entlang. Auch dort zwängten sich Mopeds, Fahrräder und Last-Kärren durch und es war ein Wunder, dass kein Fußgänger oder sonstiges über den Haufen gefahren wurde. Die Läden hatten alle eine nette Auslage und es machte Spaß, durchzubummeln (abgesehen vom Verkehr). Wir machten viele Fotos und wunderten uns, denn auch dort wurde keiner aufdringlich, dass man unbedingt etwas kaufen sollte.

Der Souk verwandelte sich bald zu einem Gassengewirr sondergleichen. Überdacht, nicht überdacht, ein Laden nach dem anderen mit allen möglichen Sachen: Schuhe, Taschen, Kleidung, Schmuck, Lampen, Tabletts, Korbwaren, Keramik und natürlich Teppiche, Gewürze und Kräuter usw.. Interessanterweise gab es neben den Buden auch gehobenere Läden mit Bio-Produkten. Marokko ist wohl modern geworden und hat sich dem Westen angepasst. Vielleicht auch verstanden, dass die Touristen mehr kaufen wenn sie in Ruhe bummeln können?

Immer wieder sah man noch alte Türen in den meist schön renovierten Häusern. Viele wurden zu Restaurants oder zu Riad-Hotels umfunktioniert; wenn wir das nächste Mal nach Marrakech kommen, müssen wir unbedingt in einem davon übernachten 😉

An einem kleinen Platz gingen wir wieder in eines der vielen netten Restaurants der Stadt, schnappten uns ein Plätzchen auf der Dachterrasse (immerhin in zweiter Reihe) und bestellten leckeres Essen, das wir genüsslich verspeisten. Zahlen mit Karte? Kein Problem!

Abends war auf dem Djemaa El Fna schon mehr los. Es waren jede Menge Garküchen aufgebaut und es wurde jetzt natürlich massiv um Kundschaft geworben; trotzdem irgendwie nett (z.B. Werner sei viel zu dünn und soll mehr essen) und wenn man halt nicht jetzt was mag, dann müssen wir uns unbedingt die Nummer des Standes merken.

Wir schauten noch zu den Musikern. Hier gab es ein paar laute Bands, wo auch viel los war. Margit tat ein alter Berber leid, der neben einem großen Menschenpulk saß und den jeder ignorierte. Als Margit zeigte, dass sie Fotos machen wollte, gab er alles, griff in die Säge-Klampfe und sang dazu.

Die erwarteten Akrobaten und Feuerschlucker konnten wir leider nicht finden, schade eigentlich. Vielleicht ist die Stadt einfach zu modern geworden. Auch die Schlangenbeschwörer, die wir tagsüber gesehen hatten, waren nicht mehr da.

Wir beobachteten das Treiben noch etwas auf der Dachterrasse eines Cafés. Den Platz der Gaukler hatten wir uns beide anders vorgestellt. Werner hatte ihn sich größer gedacht und dass viel mehr „Gaukler“ da wären. Auf alle Fälle ohne die vielen Ess-Stände und besonders ohne die Saft-Buden. Margit meinte, er wäre kleiner, ungeteert und ohne Fahrzeuge. Saft-Buden hätte sie auch gar nicht erwartet. Sie meinte, jeder hätte seinen festen Platz gehabt, die Henna-Malerin, der Feuerschlucker, der Gebäck-Verkäufer, der Medizinmann so wie der Schlangenbeschwörer. Keinesfalls auch so modernes Zeugs wie Flaschen-Angeln oder Leucht-Ufos.

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