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Im hohen Atlas

Auf den hohen Atlas waren wir natürlich auch sehr neugierig. Wir hatten ihn relativ am Anfang unserer Reise schon überquert, da haute er uns allerdings nicht wirklich vom Hocker. Nun wollten wir uns ein paar Schluchten anschauen.

In die erste führt eine gute Straße vom Süden her, erst durch ein weites Oasen-Tal mit unzähligen Palmen bis zur engsten und wohl spektakulärsten Stelle der Schlucht; dort geht es recht zu, denn natürlich muss jeder Fotos machen. Viele Souvenir-Verkäufer versuchen hier ihr Glück, was die Idylle natürlich noch mehr ruiniert. Sehr viel weiter fährt danach keiner mehr. Die Straße wird etwas schlechter, die Schlucht bleibt aber noch eine Weile sehr sehenswert mit steilen Wänden aus rotem Gestein.

Auf dem Weg in die zweite Schlucht sah man an vielen Stellen, dass es auch hier kürzlich stark geregnet hatte. Es lag teilweise immer noch Geröll auf der Straße und man räumte fleißig auf. Erst war die Schlucht etwas langweilig, was sich aber schlagartig änderte, als man zum ersten Mal die „Affenfinger“ erspähte: Felsformationen, die uns gleich an den Südwesten der USA erinnerten. Natürlich mussten wir das näher erkunden! 

Am nächsten Tag machten wir uns (ohne Guide) auf den Weg und waren beide überrascht, als wir plötzlich den Weg in einen Canyon, der durchaus mit denen in USA mithalten konnte, gefunden hatten. Wir trafen noch ein paar andere Wanderer, von denen die meisten aber eher durchhetzten. Unverständlich für uns.

An einer Stelle musste man sogar unter einem Felsen durch krabbeln. Die Mühe lohnte sich, am Ende des spektakulären Canyons hatte man einen schönen Blick zurück und auf dem Rückweg noch einmal eine tolle Sicht auf die Affenfinger. Ein unerwartetes Highlight 😃

Danach fuhren wir die Schlucht weiter hoch und wir waren begeistert von der abwechslungsreichen Landschaft, die uns dort noch erwartete. Die Teerstraße endete schließlich und ging in eine Allrad-Piste über; man war aber schon fleißig am Werkeln, diese auch auszubauen und so musste man sich ständig an Baggern und Lastwägen vorbei schummeln.

Eigentlich wollten wir die Gegend noch näher erkunden, aber leider sagte der Wetterbericht einen Temperatursturz und Schnee für den nächsten Tag voraus. Schweren Herzens fuhren wir also flott weiter und raus aus den Bergen.

Aus weiser Voraussicht (und wegen akuten Campingplatz-Mangels in der Gegend) buchten wir uns für die Nacht ein Hotel: am nächsten Morgen schüttete es aus allen Kübeln und der hohe Atlas war von dunklen Weltuntergangs-Wolken verhüllt. Für uns heißt das: wir müssen wieder kommen 😉

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