Bei der Übernahme unseres Campers kam mittendrin der Chef dazu. Er schaute sehr ernst und sagte uns „Ich möchte Sie warnen…“ 😳
Wir dachten gleich an Diebe, Gauner und Wegelagerer, aber nein, er meinte weiter „Es hat sehr sehr viel geregnet und es wird noch mehr Regen geben“. Ach so.
Sein erstes Anliegen war, dass wir bitte nicht sein fast neues Auto schrotten, weil wir ein Flussbett überqueren, in dem gerade zu viel Wasser fließt oder weil wir auf einer Schotterpiste zu schnell um die Kurve fahren. Wir konnten ihn ein bisschen beruhigen, als wir erzählten, dass wir schon ein paar Flüsse gefurtet hatten und bereits unzählige ungeteerte Straßen gefahren sind.
Dann wollte er wissen, ob wir schon einmal Tiere gesehen hätten. Äh, „ja?“ – Das ist gut, denn im Etosha Nationalpark hatte es nämlich auch viel geregnet und möglicherweise werden wir kaum Tiere sehen, da sie gerade nicht auf die Wasserlöcher angewiesen sind, wo man sie normalerweise antrifft. Wir werden höchstwahrscheinlich enttäuscht sein.
Aufgrund dieser Aussage hatten wir sehr wenig erwartet, als wir in den Nationalpark hinein fuhren. Tatsächlich lag er mit seiner Warnung vor einer Enttäuschung aber völlig daneben. Es stimmte zwar, dass an den Wasserlöchern meist kein einziges Tier (außer vielleicht ein paar Vögel oder Schildkröten) zu sehen war. Dafür traf man sie praktischerweise aber direkt neben oder auch auf der Straße; man muss nämlich wissen, dass man im Park außerhalb der Camps weder Straße noch Auto verlassen darf.
Die ersten Tiere, die wir entdeckten, waren Zebras; kein Wunder, denn im Etosha gibt es Unmengen von ihnen. Sie waren auch nicht besonders scheu und man konnte relativ nah heranfahren.





Zahlenmäßig kamen gleich danach die Antilopen: wir sahen Springböcke, Schwarznasen-Impalas, Oryxe und Kuhantilopen.






Gnus gab es auch viele.





Man traf immer wieder auf Strauße. Giraffen sahen wir auch einige, aber die waren meist weiter weg.





Wir hatten Glück und stießen auf eine kleine Herde Elefanten direkt am Straßenrand. Es waren zwei Elefantenkinder dabei, aber im hohen Gebüsch waren sie gut versteckt.




Wenn man die Augen offen hielt, entdeckte man außerdem noch Löffelhunde, Füchse, Riesentrappen und weiteres Klein-Getier.





Wir sahen leider keine Löwen oder Geparden, sie versteckten sich wohl zu gut im hohen Gras. Auch Nashörner bekamen wir nicht zu Gesicht. Trotzdem waren wir begeistert. Für unsere Begriffe sahen wir Unmengen an Tieren und wir konnten tolle Fotos machen.
Fast nebensächlich war die Landschaft. Der Aussichtspunkt auf die riesige, teils mit Wasser geflutete Salzpfanne war aber schon interessant.
Ein für den Etosha sicher ungewöhnlicher Anblick waren die vielen Tümpel und Pfützen, die sich aufgrund des vielen Regens gebildet hatten. Ab und zu traf man dort dann doch auf ein paar Tiere.
Einmal mussten wir einen kleinen See furten, der die Straße überschwemmte 😅





Der Chef des Camper-Verleihs hatte letztendlich nur teilweise recht. Die Warnung bezüglich des Regens war berechtigt: wir hörten immer wieder, dass es das letzte Mal vor 50 Jahren so viel geregnet hatte und wir konnten live miterleben, wie jemand mit seinem Auto in einem gefluteten Flussbett stecken blieb.
Gerade deswegen konnten wir aber ein Namibia erleben, dass es wohl so nicht oft gibt 🤩