Durch die Anden verläuft der „Ring of Fire“, deswegen gibt es hier viele Vulkane; da hat es sich natürlich angeboten, welche davon zu besteigen. Einen haben wir ausgewählt, da die Caldera eisgefüllt ist, einen anderen, weil er einen fantastischen Ausblick bietet. Beide sind touristisch eher unbekannt und daher wenig besucht.
Beim ersten waren gut 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Die Besitzerin des naheliegenden Campingplatzes ließ uns schon das Schlimmste befürchten, da alle ihre Gäste, die diese Tour gemacht haben, abends völlig am Ende (original: „maltretado“) zurückgekommen sind. Vorsichtshalber frühstückten wir also eine Extraportion Rührei und Margit packte alle Vorräte in den Rucksack, die sich als Wanderproviant eigneten. Schon die Fahrt zum Wanderparkplatz war abenteuerlich, da es eine sehr steile Schotterstraße war, die man ohne Allrad kaum schaffen dürfte. Nach der obligatorischen Registrierung bei der Parkverwaltung am Startpunkt (zu unserer Überraschung kostenlos) ging es dann eine ganze Weile durch sehr schönen ursprünglichen Wald gut bergauf. Oberhalb der Waldgrenze wurde es dann mühsam, da es über loses Lavageröll noch steiler bergauf ging. Das letzte Viertel war schließlich noch anstrengender, weil man über Altschnee gehen musste, wobei man bei jedem Schritt eingesunken ist. Irgendwann waren wir dann aber doch oben angekommen, und es hat sich gelohnt: der Anblick des vergletscherten Kraters war einmalig.

Die Vorstellung, dass der Gletscher im Inneren des Kraters über 600 m tief sein soll, ist beeindruckend. Wieder am Campingplatz zurück waren wir zwar nicht „maltretados“, aber trotzdem gut bedient. Eine tolle Wanderung!










Beim Aufstieg auf den zweiten Vulkan schummelten wir etwas, da man über eine Mautstraße ca. 300 hm einsparen kann. Das war aber auch dadurch geschuldet, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes etwas Startschwierigkeiten hatten. Als wir frühmorgens aufbrechen wollten, röchelte unser Auto beim Anlassen nur wie ein erloschener Vulkan. Die Autobatterie hatte sich entladen, weil wir ein paar Tage am Campingplatz waren und bei den neumodischen Autos immer der Bordcomputer starten muss, sobald man irgendeine Türe auch nur kurz öffnet. Somit mussten wir also erstmal noch eine Stunde die Batterie aufladen.
Wir starteten also mittags die Wanderung. Bis auf das fehlende Waldstück, das wir ja diesmal mit dem Auto gefahren sind, ähnelte die Wanderung ziemlich der vorherigen. Auf dem Gipfel angekommen erwartete uns ein gigantischer Rundumblick. Alle Vulkane in der Nähe zeigten sich in voller Pracht und die Fernsicht konnte man sich nicht besser wünschen. Zum Glück hatte Margit wie immer den Wetterbericht gelesen und wir konnten den richtigen Tag auswählen. Die Tage davor und danach hätten nicht ansatzweise diesen Blick geboten.








