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An einsamen Wasserfällen

Wir haben uns als nächstes vorgenommen, zu ein paar Wasserfällen zu wandern.

Unser erstes Ziel war nicht weit vom Campingplatz entfernt. Wir rumpelten also eine Schotterpiste entlang, bis nach einigen Kilometern tatsächlich ein Parken-Schild und ein (verschlossenes) Klohäuschen stand. Wir waren das einzige Auto. Es gab noch etwas Verwirrung, wo der Wanderweg losging, aber wir haben ihn gefunden. Es war ein schöner Weg durch Unmengen von Lupinen, steil bergauf (war etwa unsere Kondition noch so schlecht?). Den Wasserfall konnte man bald schon erspähen und so stürmten wir hochmotiviert den Berg hinauf. Dort durften wir bei herrlicher Aussicht unser mitgebrachtes Sandwich verspeisen.

Der nächste Wasserfall war ein Zufallsfund. Eine kleine Parklücke am Strassenrand bestätigte, dass die Schlucht daneben sehenswert sein könnte. Tatsächlich führte ein schmaler Trampelpfad zu einem sehr schönen namenlosen Wasserfall.

Auch der nächste taucht auf der Karte gar nicht auf. Eigentlich wollten wir den Weg zu einem ganz anderen Wasserfall suchen. Den Weg haben wir nicht gefunden, bzw. er hörte an einem reissenden Gletscherfluss auf. Dafür haben wir ein anderes Juwel gefunden. Auf dem Rückweg haben wir dann tatsächlich noch andere Leute getroffen. Diese Spezialisten haben ihr Auto mitten vor einer Mini-Furt stehen lassen, da sie sich nicht durchfahren getraut hatten. Sie sind dann zu Fuß weiter. Ganz erstaunt sagten sie uns, sie dachten nicht, dass jemand die Piste fährt (dabei war es eine ganz normale Piste). Leute gibt’s…!

Zu diesem hier war der Weg etwas aussergewöhnlich. Zuerst mussten wir ein paar Schafe davon abhalten, von einer Brücke zu springen, da sie Angst vor uns hatten (wir haben nicht gleich gesehen, dass ein Viehgitter ihren Weiterweg unmöglich machte). Gottseidank ist aber nochmal alles gutgegangen. Danach sind immer wieder selbstmörderische Jungvögel direkt vor uns auf der Straße gelandet und wollten nicht mehr weggehen. Auch hier wurde kein Tier verletzt. Am Ende der Straße befand sich eine Farm, wo wir freundlich begrüßt wurden und die Erlaubnis bekamen, das Auto zu parken und zum Wasserfall weiterzuwandern.
Der nette Hofhund hat uns den Weg gezeigt, auch wenn er manchmal übers Ziel hinausgeschossen ist und uns ganz bzw. etwas zu nah an einen weiteren Wasserfall führen wollte. Als er gesehen hat, dass uns das nicht interessiert, kam er dann ganz schnell wieder hergaloppiert und zeigte uns brav den Weg zu unserem eigentlichen Ziel. Leider haben wir nicht gewusst, dass man noch dreimal den Fluss queren musste, um den Wasserfall ganz zu sehen. Natürlich hatten wir unsere Neoprensocken im Auto gelassen, also mussten wir barfuß durch (brrr, das war sehr erfrischend). Aber es hat sich gelohnt!

Hm, sind die Neoprensocken jetzt eigentlich im Rucksack…?

Danach haben wir das Wetter endlich mal für gut genug befunden, um ins Hochland zu fahren. Wir wollten unser Gefährt und den Wasserstand der Furten testen, der ja immer wieder variieren kann. Der Ranger schlug sich (erwartungsgemäß) sehr gut und die Furten waren nur halb so hoch wie in unserem Track-Book angegeben. So kamen wir also recht entspannt an unseren Zielen an. Wir befürchteten schon, dass auf der Route die Hölle los sein würde, da es laut Buch eine beliebte Strecke war, aber tatsächlich waren nur wenige Leute unterwegs und die zwei Wasserfälle hatten wir dann ganz für uns alleine.

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