Wir haben uns schon gewundert, warum einige Autos ohne vorderes Nummernschild herumfahren. Nach einer tiefen Furt wussten wir, warum. Die Nummernschild-Halterungen sind für die starke Strömung nicht ausgelegt. Somit war auch unser vorderes Kennzeichen jetzt futsch! Wir haben am Fluss entlang noch gesucht, aber es war nicht mehr zu finden 🙁
So ein Mist! Was müssen wir jetzt alles tun? Verlust melden, neues Schild bestellen, irgendwie nach Island schicken lassen, und so weiter. Wir haben uns also schon darauf eingestellt, dass dafür ein ganzer Tag draufgehen wird…
Als wir also wieder in der Zivilisation waren, sind wir gleich morgens zur örtlichen Polizeistation gefahren. Dort haben wir den Sachverhalt einer freundlichen Polizistin geschildert. Sie füllte für uns ein Formular aus – und das wars.
- „Können wir jetzt ohne Kennzeichen weiterfahren?“
- „Ja kein Problem, Sie haben ja die Vorgangsnummer auf dem Formular.“
- „Und auf der Fähre, Durchreise Dänemark und Einreise Deutschland?“
- „Kein Problem, die können uns dann ja anrufen.“
- „Ah ja – Vielen Dank!“
Wir glaubten der Polizistin natürlich gerne. Den gewonnenen freien Tag haben wir dann gleich genutzt, um im naheliegenden Café einen leckeren Apfelkuchen zu essen und im Schwimmbad im Hot Pot zu entspannen.
Aber jetzt kommt der eigentliche Clou der Geschichte: Am nächsten Tag sind wir auf einer anderen Route, die wir eigentlich nicht auf dem Plan hatten, wieder ins Hochland gefahren. Dort haben wir abends eine Hütte angesteuert, um zu campen. Als wir zum Anmelden in die Hütte gegangen sind, lagen am Eingang ein paar Nummernschilder. Margit konnte es nicht fassen – gleich das erste war unseres! Total verdengelt, aber in einem Stück. Unglaublich, da die Hütte etwa 150 km entfernt vom Ort des Verlustes war. Unser Nummernschild hatte es wohl eiliger als wir und war schon mal vorgefahren 😉
Nach der Reise wird das Schild bestimmt einen Platz in unserer Wohnzimmer-Vitrine bekommen. Vorher darf es aber natürlich (mehrfach verschraubt) mit uns weiterreisen.