Duschen, Klo und Waschbecken
Man glaubt gar nicht, was man bei der Dusche alles falsch machen kann. Dabei rede ich noch gar nicht von falsch eingebauten Duschtüren oder Abflüssen, die nicht versenkt, sondern erhöht in den Boden gebaut werden und so das ganze Badezimmer o.ä. unter Wasser setzen.
Oft gibt es dann keine Möglichkeit, seine Klamotten irgendwo hinzulegen, wo sie nicht nass werden. Ein Haken, der eine Tasche hält (hält, nicht abrutschen lässt), wäre ja schon toll. Wenn man Glück hat, steht irgendwo ein Nagel vor, der denselben Dienst (eventuell sogar besser) tut. Aja, abschließen können oder wenigstens die Tür so zumachen, dass sie während des Duschens nicht aufgeht, wäre auch eine Sache.
Kommen wir zum Duschen selber. Dass der Warmwasserhahn auf der falschen Seite ist, oder mit der falschen Farbe gekennzeichnet wurde, ist zwar fies (wenn man nackig wartet, ob denn nun nicht endlich warmes Wasser kommt), aber relativ einfach zu lösen. Dass kein Duschkopf vorhanden ist, sondern das Wasser direkt aus dem Rohr pritschelt, fällt unter die Kategorie eigenwillig, ist aber auch noch ok. Gemein ist, wenn einem eine heiße Dusche versprochen wird, sie dann aber nicht einmal lauwarm ist und keiner weiß warum.
Man kann die Leute einfach vom Duschen abhalten, indem man unsinnige Zeiten für Warmwasser festlegt, z.B. ab zehn Uhr Nachts (Warmwasser den ganzen Tag über geht sowieso gar nicht). Eh klar, dass keine Steckdose funktioniert (oder überhaupt vorhanden ist), wenn man sich dann die Haare gewaschen hat und sie vor dem Zubettgehen trocken föhnen will.
Es gibt Duschen, die riegeln ab 5 Minuten das Warmwasser ab, denn fünf Minuten reichen ja für Duschen und Haare waschen – Conditioner ist nicht vorgesehen. Manchmal gibt es netterweise draußen aber einen Knopf, um das Warmwasser wieder zu aktivieren. Draußen.
Manchmal mag auch der Durchlauferhitzer einfach nicht anspringen, oder nur dann, wenn zwei Duschen gleichzeitig aufgedreht sind, damit er genügend Durchfluss hat. Man muss sich halt dann irgendwie absprechen, dass man gleichzeitig fertig wird mit Duschen (oder laut genug rufen). Richtig blöd ist, wenn nur eiskaltes oder brühend heißes Wasser kommt, und keine Möglichkeit, eine Temperatur dazwischen herzubekommen.
Es gibt Hähne, die muss man erst einmal fünfmal rumdrehen, bis Wasser kommt. Meist liegt dann aber nur eine Haaresbreite zwischen nur Tröpfeln und voller Wasserschwall (der übrigens auch erst nach ein paar Sekunden ankommen kann). Dass die Temperaturregelung aber sowieso immer eine Millimeterarbeit darstellt, ist eh klar. Hat man es doch mal geschafft, bloss nicht mit dem Hintern an den Hahn rempeln! Falls man es gar nicht hinbekommt und es gibt eine zweite Dusche: mal die probieren, eventuell verhält die sich ganz anders.
Unter Pleiten, Pech und Pannen – wo die Dusche zugegebenermaßen nix dafür kann – fällt das Entdecken einer riesigen ekligen Spinne, wenn man gerade so richtig schön eingeseift ist.
Was man allerdings schon reparieren könnte, ist ein kaputter Duschaufsatz, bei dem das Wasser lieber seitlich raus spritzt; ich möchte ja mich duschen und nicht die Wand. Dann kann es auch leicht mal passieren, dass einem der Aufsatz entgegen fliegt, wenn der Wasserstrahl zu fest wird. Einen prüfenden Blick sollte man auch immer gen Decke richten; es soll schon mal vorgekommen sein, dass während des Duschens etwas Putz von der Decke runtergekommen ist. Besser aber nicht zu genau hinschauen, außer man wollte schon immer mal wissen, welche Farben und Formen Schimmel annehmen kann 🤪
Weitere Schikane ist die Lampe mit Bewegungsmelder. Eigentlich eine gute Idee; allerdings sollte der Bewegungsmelder halt nicht außerhalb der Dusche installiert sein.
Aber auch beim Klo gibt es viel Potential fürs verkehrt machen. Der Holzrahmen verzieht sich gern so, dass die Tür gar nicht mehr zugeht. Der Riegel zum Zusperren passt entweder nicht mehr ins Gegenstück oder hat keines, ist nicht lang genug oder ist mittlerweile schon ganz abgefallen. Zusperren ist sowieso überbewertet und gar nicht nötig, da die Kabinen meist so klein gebaut sind, dass die Beine kaum mehr zwischen Schüssel und Tür passen und deswegen eh keiner reinkommen kann. Keine Ahnung, für welche Zwerge sie die Klos bauen…
Oft ist der Spülhebel nicht mehr vorhanden und wenn man keine Sauerei hinterlassen möchte, muss man halt beherzt in den Spülkasten greifen. Ebenso, wenn der Stöpsel sein Ziel nicht trifft und das Wasser nicht aufhört zu fließen (man will ja keine Umweltsau sein).
Das Klopapier ist auch so eine Sache. Dass es in der Kabine meist kein Klopapier gibt, daran gewöhnt man sich, aber egal, welches man sich kauft: wenn es nur Wasser riecht, zerfällt es schon in tausend Fusseln. Also nur ganz vorsichtig tupfen, ansonsten hat man Klopapier-Reste in der Unterhose 😑
Aja, und Klopapier nicht in die Schüssel werfen, sondern in den eh schon überfüllten offenen Abfalleimer. Besser ist der mit einem Deckel fest verschlossene Eimer aber auch nicht, denn den Deckel will eigentlich keiner anfassen. Dieses Hygiene-Desaster mit den überall noch herumhängenden Covid-Regeln gutzumachen, ist wohl eher ein Wunschgedanke, denn Seife zum häufigen gründlichen Händewaschen gibt es natürlich auch nicht.
Händewaschen kann noch weitere Überraschungen bereithalten. Manchmal fehlt das Abflussrohr und wenn man zu nah am Waschbecken steht, pritschelt einem das Abwasser direkt auf die Füße. Klassischer Designfehler ist auch der Mini-Wasserhahn, bei dem das Wasser ganz nah am Rand ins Waschbecken fließt. Leider passt dann halt kaum mehr die Hand zwischen Beckenrand und Wasserstrahl. Einmal traf das Wasser sogar überhaupt nicht ins Becken 🤪
Wer meint, das wäre nur in Südamerika so gewesen, liegt falsch. Europa kann das auch! Besondere Spezialität sind hier die Wasserhähne mit einem Druckknopf, der meist sehr schwer zu betätigen ist; wenn man es dann aber mal geschafft hat, kommt so ein Hochdruck-Wasserschwall raus (oft auch erst nach ein paar Sekunden), dass sofort T-Shirt und Hose vollgepritschelt sind. Die Hände, die man sich eigentlich waschen wollte, sind immer noch trocken, denn natürlich springt man erst mal reflexartig zurück. Während man sich vorsichtig wieder annähert, versiegt die Wasserfontäne plötzlich und das Spielchen geht von vorne los.
Eine Steigerung, besonders gerne bei den Abspül-Spülbecken sind zwei solcher Druck-Wasserhähne nebeneinander. Der eine mit eiskaltem, der andere mit brühend heißem Wasser. Wohl dem, der eine Spülschüssel hat. Damit aber wirklich nur wenn unbedingt nötig heißes Wasser verwendet wird, haben nur die hintersten, versteckten Spülbecken heißes Wasser. Die vorderen haben alle nur Eiswasser zu bieten; reicht ja auch, denn fettiges Geschirr hat doch eh keiner.
Einmal war das einzige Waschbecken mit Warmwasser auf Kniehöhe installiert. Eine logische Erklärung dafür suchen wir noch heute.